Einige Prinzipien

Zu den wichtigsten Prinzipien der Homöopathie zählen:

  • Das Ähnlichkeitsgesetz: Eine Krankheit wird durch eine Arznei geheilt, die in der Lage ist, beim Gesunden eine ähnliche Krankheit zu erzeugen. 
    So bringt, um ein einfaches Beispiel zu geben, die Brennessel (Urtica urens) eine bestimmte Art an Nesselsucht hervor. In der Homöopathie wird nun einem Patienten, der an einer ähnlichen Nesselsucht leidet, die Arznei, die aus der Brennessel gewonnen wurde, gegeben. Stimmt die Krankheit und Arznei in Art und Wirkung genau überein, dann heilt die Brennessel diese Hautkrankheit, wie die Erfahrung von vielen Generationen von Homöopathen immer wieder gezeigt hat. Natürlich gibt es unterschiedliche Arten von Nesselsucht, die auch jeweils ein genau passendes Mittel erfordern.  
    Die Notwendigkeit von Arzneimittelprüfungen: Um das Wesen der Arzneien und ihre verborgene inhärente Kraft zu entdecken, werden Arzneimittelprüfungen an gesunden  Probanden vorgenommen, die genaustens dokumentiert und ausgewertet werden.
     
  • Das Konzept der Lebenskraft: Jeder Krankheit liegt eine Verstimmung der Lebenskraft zugrunde. Um die Krankheit zu heilen, muss die Lebenskraft wieder in Ordnung gebracht werden. Bakterien, Viren und andere Mikroben sind also nicht die Ursache von Krankheit, sondern nur die Folge einer primär verstimmten Lebenskraft.

    Homöopathische Arzneien editiert

  • Die Verwendung von potenzierten Arzneien: Um auf die Lebenskraft des Patienten einwirken zu können, werden Arzneien verwendet, die durch den Vorgang der Verdünnung und Verschüttelung = Potenzierung in der Lage sind, "geistartig" zu wirken und damit die Gesundheit "sanft, schnell und dauerhaft" wiederherzustellen.
     
  • Die Verwendung von Einzelmitteln: Um die Genauigkeit und medizinische Exaktheit der Homöopathie nicht zu gefährden, wird stets nur ein Heilmittel verabreicht.
     
  • Die Einteilung in akute und chronische Krankheiten: Beide Krankheitsformen werden unterschieden, da sie unterschiedlich behandelt werden. Erstere rein homöopathisch, letztere werden oft zusätzlich konstitutionell-miasmatisch, d.h. tieferwirkend betrachtet.
     
  • Die Prinzipien der Heilung: Der Heilungsverlauf der Symptome - nach der homöopathischen Gabe der Arznei - geschieht von innen nach außen, von oben nach unten, von den wichtigen zu den weniger wichtigen Organen und in der umgekehrten Reihenfolge ihres Erscheinens.

Die Homöopathie ist somit eine universelle Heilmethode. Ihr Ziel ist, den Menschen von innen her zu heilen. Körperliche, emotionale und geistige Gesundheit ist dann die natürliche Folge, damit - wie Hahnemann schreibt -  "unser inwohnende, vernünftige Geist sich dieses lebendigen, gesunden Werkzeugs frei zum höheren Zwecke unseres Daseins bedienen kann." Organon § 9